Von den Alpen nach New York

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mfu_jo.jpgKonzert von Jugend- und Hauptorchester der Musikfreunde Urfeld

Wesseling  Wie in den letzten Jahren traten die Musikfreunde Urfeld zu ihrem Jahreskonzert wieder mit zwei Orchestern auf. Neben dem etwa 50 Musikerinnen und Musiker umfassenden Hauptorchester konzertierte auch das rund 30 „Mann“ starke Jugendorchester. Beide Orchester stehen seit nunmehr zwei Jahren unter der Leitung von Martin Kirchharz.

Die Musikfreunde widmen sich seit einigen Jahren der konzertanten, symphonischen Blasmusik. Dass diese nicht schwer verdaulich, sondern ausgesprochen unterhaltsam sein kann, bewiesen beide Orchester. Gesucht wurde aber im Vorfeld noch nach einem roten Faden, dem Verbindenden. Die Musikfreunde fanden das „gewisse Etwas“ in Form der Moderatorin Simone Standl (WDR), die gekonnt durch das Programm führte.

Die erste Abteilung, gestaltet vom Hauptorchester, stand unter dem Motto „Wort und Klang“. Quer durch Klassik und Moderne spielte das Orchester Tongedichte auf hohem Niveau. Eingeläutet wurde das Konzert mit der imposanten Einleitung von „Also sprach Zarathustra“, oftmals als Hauptwerk (1885) des Philosophen Friedrich Nietzsche bezeichnet. Etwa zur gleichen Zeit stellte Edvard Grieg, dessen 100stem Todesjahr wir in diesem Jahr gedenken, seine zwei Suiten zu Ibsens Drama „Peer Gynt“ zusammen – wundervolle Kompositionen wie „Morgenstimmung“ oder „In der Halle des Bergkönigs“, wunderschön interpretiert von den Musikfreunden. Hauptwerk der ersten Abteilung war die „Alpina Saga“ des Wiener Komponisten Thomas Doss. Der 1966 geborene Wiener Professor beschreibt die imposante und kontrastreiche Landschaft der Alpen. Er hat sich von dieser für ihn sehr bedeutsamen Landschaft inspirieren lassen, indem er sich ein paar Tage auf einer Alm eingenistet hat und Geräusche aufgeschrieb, die er gehört hatte, vor allem nachts. Untermalt wurden die lyrischen Passagen von Manuel Deinerts Gedicht „Bergandacht“, das Simone Standl gefühlvoll vortrug.
Schwungvoll ging der erste Teil zu Ende und zwar mit der „Schönen blauen Donau“ vom Wiener Walzerkönig Johann Strauß. Jeder kennt das Werk, ist es doch fester Bestandteil der Wiener Neujahrs­konzerte.
Nach der Pause begeisterte das Jugendorchester der Musikfreunde Urfeld die Zuhörer u. a. mit den „Highlights aus Shrek“, dem einfühlsamen Irish Dream und leitete mit der Zugabe „New York, New York“ direkt in die dritte Abteilung über, die wieder von Hauptorchester gestaltet wurde und unter dem Motto „New York & Broadway“ stand.
Mit einer Hommage an New York begann der letzte Konzertabschnitt. Die faszinierende „New York Overture“ ist nicht nur ein Porträt einer großartigen Stadt, sondern auch ein besonderes musikalisches Erlebnis. Kees Vlak hat dieses Werk seiner Frau Maria gewidmet und das Motiv aus Bernsteins West Side Story (Maria) kommt über 20 Mal in diesem Tonbild vor. Angekommen auf dem Broadway beendeten das Phantom der Oper aus der Feder Johann de Meijs, einem der besten Komponisten für Blasmusik unserer Zeit und ein Medley der bekanntesten Stücke Glenn Millers arrangiert vom in der Blasmusikszene nicht minder bekannten Japaner Naoiro Iwai das offizielle Programm.
Nicht enden wollender Beifall von den über 400 Gästen in der ausverkauften Urfelder Konzerthalle rang dem Orchester Zugaben ab, die natürlich zum Motto der letzten Abteilung passten. Der Titelsong aus Barry Manilows Musical Copacabana, uraufgeführt auf dem Broadway 1994, beeindruckte mit einem imposanten Perkussion-Solo, bei dem sich die sechs Musiker der Schlagzeug­abteilung richtig austoben konnten. Das Ende war gefühlsbetont: Bei „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens sangen Besucher und Musiker  gleichermaßen mit.

Übrigens, das nächste Konzert findet unter dem Motto „Big Band for Kids“ am 9. März 2008 in der Halle Urfeld statt.
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