Wettlauf mit den Vätern

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1190060297487l.jpgDie Jugendlichen bleiben auch später mit Leidenschaft bei der Feuerwehr. Wesseling – Auf die Frage, wer Verwandtschaft in der Erwachsenen-Feuerwehr hat, heben sich die meisten Hände. Unter den Mitgliedern der Urfelder Jugendfeuerwehr gibt es kaum jemanden, dessen Vater oder Onkel nicht bei den Großen aktiv ist. Der Urfelder Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr ist eben ein echter Familienbetrieb. In der Nachwuchsabteilung gibt es nun Grund zum Feiern: Seit 25 Jahren werden Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren zu Brandbekämpfern ausgebildet. Die Begeisterung für diese Art der Freizeitbeschäftigung ist in Urfeld besonders ausgeprägt: „Wir haben keine Sorgen um den Nachwuchs“, sagt Löschzugführer Stephan Hahn. Das liegt nicht nur daran, dass sich die Jugendfeuerwehr mit derzeit 15 Mitgliedern großer Beliebtheit erfreut. Die meisten bleiben auch später bei der Stange: „Fast alle wechseln in die aktive Wehr“, so Hahn. Und sie bleiben ihr lange treu: Von den zehn Gründungsmitgliedern der Jugendfeuerwehr gehören acht noch immer der aktiven Wehr an.

Der Grund für die Gründung der Jugendabteilung ist schnell erklärt: „Früher gab es im Rheinland viele Wettbewerbe unter den Jugendfeuerwehren, nur Urfeld war nie vertreten“, sagt Hahn. Das änderte sich am 1. September 1982 – zum Leidwesen der anderen Jugendfeuerwehren: Bei den Wettbewerben schlugen sich die Urfelder nämlich äußerst erfolgreich.

Derzeit probt die Urfelder Feuerwehrjugend wieder für einen Wettkampf: Aus Anlass des Jubiläums will sie sich am Sonntag, 23. September, auf dem Stiftungsfest am Feuerwehrgerätehaus mit den erwachsenen Floriansjüngern im Schlauchausrollen messen. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich drei C-Rohre auszurollen, an den Hydranten und die Tragkraftspritze anzuschließen, um schließlich „Wasser marsch“ zu brüllen. Bei der Generalprobe im Gewerbegebiet Rheinbogen zeigte sich der Nachwuchs jetzt prächtig in Form: Nach zwei Minuten schoss das Wasser in hohem Bogen aus den Schläuchen. Väter und Onkel sollten sich also warm anziehen.

Vor zwei Jahren traten erstmals auch Mädchen der Jugendfeuerwehr bei. Das Küken im Bunde ist Medina. Die Zehnjährige, deren rot gefärbtes Haar von einem roten Helm bedeckt wird, ist in diesem Jahr dazugestoßen. Hart Anpacken ist genau das Richtige für die Grundschülerin: „Ich bin ein Mädchen, das nicht so gern Mädchensachen macht.“ Der Feuer bekämpfenden Männerwelt will sie auch in Zukunft treu bleiben. Berufsfeuerwehrfrau zu werden ist Medinas Traum. Ein Traum, den sie selbstverständlich mit den meisten ihrer Jugendfeuerwehr-Kameraden teilt.

Das Stiftungsfest beginnt am Sonntag, 23. September, am Mittag am Feuerwehrgerätehaus an der Rheinstraße 135.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger

NEU — das Album zum 25. jährigen bestehen der Jugendfeuerwehr in der Bildergalerie (klicken)