Wesseling-Urfeld – Lange Wege müssen die Narren traditionell beim Rosenmontagszoch in Urfeld zurücklegen, der sich durch die Straßen des Rheinortes schlängelt. Deshalb hatte die Gruppe „Immer dabei“ vorgesorgt: als gedopte Radprofis rollten die Jecken auf Tretrollern mit und hatten für ihre „Spritztour“ durch Urfeld auch die nötigen Mittelchen auf ihrem „Spritzenwagen“ dabei. Damit versorgten sie nicht nur die Mitfahrer im Peloton, sondern natürlich auch die vielen Zuschauer, die an den Straßenrändern standen, und die rund 570 anderen Zugteilnehmer. Insgesamt 22 Gruppen und Musikcorps sorgten gestern mit fantasievollen Kostümen, witzigen Mottowagen und Karnevalsliedern in Urfeld für Stimmung. Ähnlich wie die Radprofis hatten auch die „Jecken Urfelder“ ihren Wagen so gebaut, dass sie mit ihrem roten „Bier-Löschzug“ flüssige Nahrung gleich dabei hatten. Zum Bedauern des Narrenvolks am Straßenrand warfen die vergoldeten „Geldsäcke“, die auf die Bankenkrise anspielten, keine großen Scheine statt Kamelle. Dafür aber verteilte eine andere Gruppe Obst und Gemüse, so dass sich die Urfelder keine Sorgen um ihren Vitaminhaushalt an Karneval machen mussten. Dass es schon bald wieder heimisches Grünzeug gibt, schienen einige Gruppen mit ihren frühlingshaften Motti beschwören zu wollen: Die „Snoopys“ flatterten als bunte Schmetterlinge umher, und die „Urfelder Imis“ bewiesen als wandelnde Blumentöpfe, dass sie ihre neue Heimat lieben: „Mir blöhe für Urfeld“ hatten sie als Motto ausgegeben.
Quelle: Kölner Stadtanzeiger