Das Wasserwerk

Das Wasserwerk Urfeld liegt südlich der Stadt Wesseling, ca. einen Kilometer vom Rhein entfernt. Das Wasserwerk wurde 1960 in Betrieb genommen und versorgt seitdem die Stadt Wesseling und ab 1982 teilweise die Stadt Bornheim mit Trinkwasser, sowie zeitweise den Wasser- und Bodenverband Urfeld mit Beregnungswasser.

 

Die Förderanlagen bestehen aus 6 Vertikalfilterbrunnen die auf 4 Fassungsbereichen angeordnet sind. Die Brunnen sind zwischen 19 m und 26 m tief und mit beschichteten Stahlfiltern DN 700 bis DN 900 ausgebaut. Sie sind mit Tauchmotorpumpen bestückt, deren Leistungen zwischen 150 und 500 m3/h betragen. Von den Doppelbrunnen der Fassung I und II kann aus hydraulischen Gründen nur jeweils ein Brunnen in Betrieb genommen werden. Alle Brunnen entnehmen ihr Wasser aus den im Untergrund in wechselnder Mächtigkeit anstehenden quartären Sanden und Kiesen.
Je nach Geländehöhe und Rheinwasserstand steht das Grundwasser im Bereich der Fassungsanlagen zwischen 3 und 9 m unter Geländeoberfläche an. Das geförderte Wasser wird über eine aus 6 Filterkesseln bestehende Aktivkohleaufbereitungsanlage, ausgelegt für 1600 m 3/h, geführt.

1991 betrug die Grundwasserförderung ca. 3,4 Mio.m3

Die Wassergewinnungsanlagen des Wasserwerkes Urfeld sind in den gut durchlässigen sandig-kiesigen Ablagerungen der Niederterrasse (NT) des Rheines verfiltert, die durch wenig wasserdurchlässige Auelehme bzw. Hochflutlehme (U,t,s) mit guter Filterwirkung und unterschiedlicher Mächtigkeit (1 – 3 m) überdeckt sind.
Das Liegende der Terrassenablagerungen bilden tertiäre Feinsande und Schluffe, die den Aquifer nach unten weitgehend abdichten. Auf Grund des unregelmäßigen Reliefs der Tertiäroberfläche ergeben sich für die Terrassenablagerungen schwankende Mächtigkeiten zwischen 25 und 30 m. Hiervon sind im Mittel 20 m wassererfüllt.

Bei horizontaler Lagerung des Grundwasserleiters ist, wie im vorliegenden Fall, die Ausdehnung des Einzugsgebietes des Wasserwerkes abhängig von der Grundwasserfließrichtung, der Fördermenge im Wasserwerk sowie der natürlichen Begrenzung des Grundwasserleiters. Im Bereich der Terrassenablagerungen steht das Grundwasser in ständigem hydraulischen Kontakt zum Wasser des Rheines. Bei ausgeglichenem Wasserstand zwischen Grundwasser und Fluss verläuft die Grundwasserfließrichtung etwa parallel zur generellen Fließrichtung des Rheines. Bei niedrigen Wasserständen im Rhein wird dieser durch das Grundwasser gespeist, d.h. der Grundwasserstrom verläuft in Richtung zum Fluss (effluente Verhältnisse). Bei hohen Rheinwasserständen stellt sich dagegen ein Druckgradient vom Fluss zum Grundwasser ein, so dass sich für eine gewisse Zeit ein landwärts gerichteter Grundwasserstrom ergibt und infiltriertes Rheinwasser zu den Brunnen strömt (influente Verhältnisse). Dementsprechend ändert sich in Abhängigkeit vom Rheinwasserstand ständig die Grundwasserfließrichtung und damit die Grenze des Einzugsgebietes.

Die am häufigsten Auftretende Fließrichtung, entsprechen einem mittleren Rheinwasserstand, ist Nord-Nordwest.

Das Gesamteinzugsgebiet wird im Norden durch die Entnahmegrenze bei maximaler Förderung bestimmt. Im Osten bildet der Rhein die Grenze. Im Süden, nordwestlich von Roisdorf, stellt das Auskeilen der Niederterrasse am Vorgebirgsrand (Villestörung) die natürliche Begrenzung dar. Zwischen Roisdorf und Dransdorf grenzen im Süden von Löß überlagerte Schichten des Tertiärs und teilweise des Devons an den Niederterrassenkörper. Ein direkter hydraulicher Kontakt mit dem Grundwasser in diesen geologischen Schichtenkomplexen wird durch Feinsedimente im Einschnitt der Gumme (ehemaliger Rheinarm) verhindert.

Im Südosten wird das Einzugsgebiet durch die aus Grundwassergleichenplänen ermittelte Einzugsgebietsgrenze bei Rhein-Mittelwasser bestimmt. Im Westen erfolgte dies für Rhein-Niedrigwasser.