Dem Onkel keinen zweiten Korb gegeben

logo_mgv.gif

logo_mgv.gifWesseling-Urfeld – Die wenigen Reben in Urfeld liefern heutzutage kaum noch Wein, aber seit 40 Jahren erinnert der Männergesangsverein (MGV) Liederkranz Urfeld mit seinem Weinfest daran, dass es in Urfeld einmal viele Weingärten gab. Beim Urfelder Weinfest wird seit 37 Jahren auch eine Weinkönigin vorgestellt.

Zum Jubiläum hatte der MGV alle bisherigen Königinnen zum ersten Abend des Festes eingeladen. 28 ehemalige Weinköniginnen folgten der Einladung und genossen den Freitagabend nur mit Wein und ganz ohne Bier. „Es war natürlich ein Risiko, aber der Abend nur mit Wein ist super angekommen, weil Weintrinker einfach ruhiger sind“, erklärte Geschäftsführer Burkhard Herrmann. Am Samstag gab es wieder Bier, und vielleicht deshalb strömten auch wieder viele junge Menschen in die Mehrzweckhalle. Sie wollten natürlich auch sehen, wen der Vorsitzende des Männergesangsvereins Hans-Gerd Werner in diesem Jahr als Weinkönigin ausgewählt hatte. Werner hatte zum zweiten Mal bei seinem Patenkind Marina Kovacevic angefragt. Die 24-jährige Bürokauffrau hatte ihrem Onkel aber schon einmal einen Korb gegeben: „Ich stehe eigentlich nicht so gerne in der Öffentlichkeit“.

Da die junge Frau jedoch mit ihrer Clique gerne Weinfeste und das Oktoberfest besucht, war sie für das Amt der Weinkönigin die ideale Besetzung, und Onkel Werner bekam sie schließlich doch überzeugt. Nachdem der Männergesangsverein die neue Weinkönigin mit Fackeln zur Halle geleitet hatte, tat sie den ersten Schluck aus dem großen Weinglas und verkündete ihr Motto: „Fröhliche Menschen und guter Wein sollen stets beisammen sein“. Nach einem Walzer mit Bürgermeister Günter Ditgens bekannte sie dann auch schon: „Eigentlich ist es ja doch ganz schön, als Weinkönigin im Mittelpunkt zu stehen“. Bei rund zehn weiteren Auftritten kann die Urfelder Weinkönigin dies nun noch genießen.

Quelle: Kölner Stadt Anzeiger