Wesseling-Urfeld – Der Tag der Blasmusik ist nach dem Karneval der wohl zweitwichtigste Termin, wenn es um bürgerschaftliche Veranstaltungen in dem kleinen Wesselinger Stadtteil geht. Bestes Blasmusikwetter hatten in diesem Jahr die Musikfreunde Urfeld, deren Durchschnittsalter bei 23 Jahren liegt, für sich gepachtet. Dabei hatte man bereits im Vorfeld zweigleisig geplant. Da der angestammte Ort, das Gelände der Rheinschule, durch Hinzufügung mehrerer Klassencontainer für eine Großveranstaltung unbrauchbar wurde, musste ein Austragungsort gefunden werden, an dem sowohl innen als auch draußen gespielt werden konnte.
Dieser Ort war schnell mit der neuen Mehrzweckhalle gefunden, die seit dem Jahr 2005 die neue Heimstatt für die Musikfreunde in Form von fünf Probe- und Unterrichtsräumen sowie den beiden Festsälen geworden ist.
Dabei spielte sich am Pfingstsonntag die Musik aber hauptsächlich draußen ab. Bereits um 11.30 Uhr legte das Jugendorchester mit beschwingten Songs die Messlatte für alle folgenden Darbietungen hoch. Mit seinem Repertoire von klassischer Blas- bis zur swingenden Bigband-Musik zeigten die jungen Musiker, welch hohen Stellenwert gerade die Ausbildungsarbeit bei den Musikfreunden hat. Mit dem Frank-Sinatra-Klassiker „My Way“ betonten die Urfelder Musiker ihren ganz eigenen Weg zur Musik.
Vorsitzender Hans-Werner Voß betonte, dass selbst der Deutsche Musikrat, der weltweit größte Dachverband, die Musikfreunde Urfeld als wichtigen Kontakt für eine musikalische Nachwuchsarbeit im Raum Köln / Bonn empfiehlt. Und die kann sich sehen lassen. Rund 60 Instrumentalschüler werden im Moment unterrichtet. Darunter ist ganz aktuell eine fünfköpfige Horngruppe. Ein schwieriges Instrument und normalerweise schwer zu vermitteln, weiß Voß, der selbst Hornist ist und die Gelegenheit nutzt, selbst noch einmal professionellen Unterricht zu nehmen.
Als Ausgleich für die musikalische Arbeit bieten die Urfelder gerade für die Jugendlichen Regenerationsmöglichkeiten zwischen Musicalbesuchen und Wasserskilaufen an. Als Höhepunkt in diesem Jahr darf zweifellos die Berlinfahrt in den Herbstferien angesehen werden, die mit einem Konzert des Jugendorchesters vor dem Deutschen Reichstag endet.
Neben den jungen Musikern sorgten bis in den späten Abend hinein die Hürther Stadtmusikanten, die Burgbläser Rheinbreitbach und die Egerländer vom Rhein bei der 34. Auflage des diesmal nur eintägig abgehaltenen Blasmusikfestes für musikalische Stimmung, die auch den dicht angrenzenden Nachbarn gefallen haben dürfte.
Unterbrochen wurde die Veranstaltung nur durch das traditionelle Spiel der Ortsvereine, das diesmal beim Wettblasen von der „Männereih“ gewonnen wurde. Der Vorjahressieger, die freiwillige Feuerwehr wurde Vierter.
Quelle: Kölner Stadt Anzeiger VON FRANK-UWE ORBONS